Molenemma

Panorama

Westmolenkopf

 

       Kontakt

       Impressum

Startseite > Tidingsbringer

TIDINGSBRINGER Nr. 12

Seit Dezember 2007 liegt die nunmehr 12. Ausgabe des Tidingsbringers aus dem Verlag Redieck & Schade auf dem Tisch.
Im Auftrag des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde e.V. haben wieder zahlreiche Autoren Interessantes über Warnemünde zu berichten. Eine gelungene Zusammenstellung, wie ich meine. Neues aus der Geschichte, Personalia, Beiträge über das aktuelle Geschehen im Ort und vieles andere mehr können wir nachlesen.

Aus dem Inhalt:

  • Rund um den Warnemünder Leuchtturm
  • Das alte Uhrwerk der Warnemünder Kirche
  • Bomben auf Warnemünde
  • Schule im Warnemünde der Nachkriegszeit 1945 bis 1951
  • Maritime Ausbildung in Warnemünde vor 50 Jahren
  • Kaperschiffe vor Warnemünde
  • Die Mühlenstraße - eine etwas andere Geschichte
  • Historische Entwicklung der Wetterwarte Rostock-Warnemünde
  • Hier konnte man tafeln - Coditorei und Caf’é Bechlin
  • 100 Jahre Nebenchaussee Warnemünde-Hinrichshagen
  • Seenotretter in Warnemünde
  • Trachtengruppe bewahrt kulturelles Erbe
  • Warnemünde ist (wieder) Rostocks Piräus
  • 75. Geburtstag des Heimatmuseums

...und vieles andere mehr.

Der Tidingsbringer Nr. 12 kann über den Leuchtturmverein Warnemünde bzw. in der Buchhandlung Krakow Nachf. in Warnemünde käuflich erworben werden
.

Tidingsbringer

Tieding, Tiedung f., veralt., Nachricht, Zeitung.

Eine kleine Warnemünder Jolle rudert, von schnellen kräftigen Schlägen getrieben, die Warnow herauf. In dem Boot sitzt ein Mann mit seiner Frau. Schon von weitem wird es in Rostock als das des Tidingsbringers erkannt und spannungsvoll erwartet. Jetzt schießt es an das Bollwerk heran. Ein kleiner Mann springt ans Ufer, der Schweiß perlt ihm von der Stirn.
“Was gibt’s Neues Jungmann, wer ist heute binnengekommen?”
Aber vergeblich sind alle Fragen. Der Tidingsbringer weiß genau, von wem er den klingenden Lohn für seine Neuigkeiten zu erwarten hat. Keine Sekunde darf verloren gehen, an niemand die Nachricht, die er bringt, vorzeitig verraten werden.
Atemlos eilt er durch das nahen Fischertor und verschwindet in der Strandstraße. Zuerst klopft er an die Tür des Steuermannes Schütz.
“Gute Nachricht, Frau Schütz, Kapitän Lembke ist mit der “ANNA MARIA” im Ansegeln vor Warnemünde. Ihr Mann wird heute Abend noch in den Hafen kommen.”
Diese dankt hocherfreut und lässt ein Silberstück in die Hand des Tidingsbringers gleiten.
Weiter führt ihn sein Weg jetzt zur Wohnung des Kapitän Krahnstöver und von dort zu den anderen Schiffer- und Steuermannsfamilien, denen er gleichfalls die freudige Mitteilung machen kann, dass günstiger Wind die Schiffe mit ihren Angehörigen auf Warnemünde zusteuern lässt.
Der letzte Gang gilt den weiter im Innern der Stadt gelegenen Kontoren der Reeder. Hier nimmt er sich schon etwas mehr Zeit zur ausführlichen Berichterstattung, denn er ist sicher, dass ihm nun keiner mehr mit der Meldung der neuesten Schiffsnachrichten zuvorkommen wird.
Bevor nach 1850 wegen des langen und beschwerlichen Landweges die Dampfer zum Hauptverkehrsmittel wurden und 1863 der Anschluss Warnemündes an das Telegrafennetz erfolgte, gab es zwei fest besoldete Tidingsbringer (auch Tidungenbringer) als Nachrichtenübermittler zwischen Rostock und und seinem Vorhafen Warnemünde.
Über Bewegungen im Rostocker Schiffsverkehr, über Abgangszeiten, Bestimmungsort und mutmaßlicher Rückkehr wussten diese genauso Bescheid, wie über die Namen, Größe, Teakelung und Kapitäne der Fahrzeuge, die sie mit dem Fernrohr schon von weitem durch Besonderheiten an Rumpf oder takelage erkannten.

(Nachzulesen: Hinterer Pappeinband Tidingsbringer 1-11)

[Warnemünde] [Geschichte] [Knurrhahnrunde] [Kurpark] [Warnemünder Woche] [Tidingsbringer] [Heimatmuseum] [Veranstaltungen] [Links] [Kontakt] [Impressum]